Der Gedichtband „Bodenlos“ versammelt Lyrik von Sarah Kirsch, die nach der Wiedervereinigung Deutschlands entstanden ist. Die Gedichte thematisieren auf oft fragmentarische und assoziative Weise die Veränderungen und Umbrüche dieser Zeit. Es finden sich Reflexionen über die Natur, die persönliche Befindlichkeit, Erinnerungen und Beobachtungen der gesellschaftlichen Realität.

Einige wiederkehrende Motive und Themen:

Natur: Landschaften, Jahreszeiten, Tiere und Pflanzen spielen eine wichtige Rolle und dienen oft als Spiegel für innere Zustände oder gesellschaftliche Entwicklungen.

Vergänglichkeit und Erinnerung: Die Auseinandersetzung mit der Zeit, dem Vergehen und dem Festhalten von Momenten durch die Erinnerung prägt viele Gedichte.

Sprache und Stille: Das Verhältnis von Wort und Schweigen, die Kraft und Brüchigkeit der Sprache sind wiederkehrende Aspekte.

Die deutsche Einheit und ihre Folgen: Subtile Anspielungen und Beobachtungen der veränderten Lebensumstände in Ostdeutschland können in einigen Gedichten gefunden werden.

Das lyrische Ich: Die persönliche Stimme der Autorin ist präsent, oft melancholisch, nachdenklich und sensibel für die Feinheiten der Welt.

Der Stil von Sarah Kirsch in „Bodenlos“ ist geprägt von einer präzisen Beobachtungsgabe, einer bildhaften und oft überraschenden Sprache sowie einer musikalischen Rhythmik. Ihre Gedichte sind oft nicht linear erzählend, sondern entwickeln sich durch Stimmungen, Bilder und Assoziationen.

Im Dialog:

Espresso

Sarah Kirsch, geboren am 16. April 1935 in Halberstadt (eigentlich Ingrid Hella Irmelinde Kirsch, geborene Bernstein), war eine deutsche Schriftstellerin. Sie wuchs in der DDR auf und studierte Literatur in Halle und Leipzig. In den 1960er Jahren begann sie, sich kritisch mit den politischen Verhältnissen in der DDR auseinanderzusetzen.

1977 siedelte Sarah Kirsch nach West-Berlin über, nachdem sie zuvor aus dem Schriftstellerverband der DDR ausgeschlossen worden war. Ihr Werk umfasst zahlreiche Gedichtbände, Prosatexte und Übersetzungen. Sie gilt als eine der wichtigsten Stimmen der deutschen Nachkriegsliteratur und wurde für ihr Werk mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Georg-Büchner-Preis.

Ihr lyrisches Werk zeichnet sich durch eine intensive Naturwahrnehmung, eine kraftvolle und eigenwillige Sprache sowie eine Sensibilität für gesellschaftliche und politische Themen aus. Sarah Kirsch starb am 5. Mai 2013 in Hohenfichte.


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